Heiligkreuz – verzaubert

Es muss nicht immer die grosse Bergtour sein. Für einmal hab ich mir ein ganz anderes Draussenerlebnis ausgesucht. Heiligkreuz im Entlebuch. Ein Kraftort, der uns an diesem wunderbaren Samstag mit geballtem Charme und einladender Wärme empfängt. Wir stehen in einer Ecke der Schweiz, wie man sie in einem Bilderbuchkatalog «verträumte Orte» zeigen würde. Entzückende kleine Häuschen schmiegen sich in die Landschaft, eine Kirche, bei der man förmlich die Hochzeitsglocken schlagen hört, thront an der sanften Hügelkuppe. Die Sonne leuchtet verzückt vom Himmel und der wiederum strahlt in knalligstem Blau. Die ganze Szenerie ein einziges Versprechen: Wir verzaubern dich! Verzaubert bin ich wirklich. Bereits auf den ersten Schritten. Schnee, unerwartet viel Schnee knirscht fröhlich unter unseren Schuhen und lädt ein, in den dunkelgrünen Wald zu tauchen, den Seelensteg zu erkunden. Ein Holzsteg, der durch den Wald führt, treppab und treppauf. Unterwegs entdeckt man kleine Metalltafeln mit Botschaften und Hinweisen die, schamanisch angehaucht, Achtsamkeit fordern. Kleine Metallrahmen auf langen Stangen säumen den Pfad und laden ein, die Natur aus einer ganz speziellen Perspektive zu betrachten. Eine Momentaufnahme, das Naturbild im Rahmen. Wer sich darauf einlassen kann, verbringt in diesem Wald wirklich achtsame Zeit. Die Vögel zwitschern ihr schönstes Konzert, das Bächlein gurgelt fröhlich unter der dünnen Eisdecke. Seelensteg im Märchenwald. Therapie umsonst. Was mich erstaunt? Wir sind alleine unterwegs. Kann mir aber gut vorstellen, dass an schönen Sommertagen hier reges Treiben herrscht. Denn, jetzt grad ist es schon ziemlich frisch zwischen den Bäumen.

Umso mehr schätzen wir den anschliessenden Marsch auf den First. Wir folgen dem gut beschilderten Wanderweg und erklimmen den Gipfel. Die Szenerie ändert oft. Mal ist man im tiefen Wald, dann auf offenen Weidflächen mit einem traumhaften Ausblick in umliegende Hügelzüge. Und flugs steht man oben. Es ist fantastisch, bekannte Berge von der Rückseite (für mich) zu betrachten. Der Pilatus scheint ein ganz anderer zu sein. Hier oben gehört die Welt den kleinen Pistenhelden. Unzählige Stöpsel mit kurzen Beinchen und grossen Helmen sausen wagemutig die Piste hinab. Ein herrliches Bild!

GipfelblickRunter gehen wir über den Schneeschuhtrail, der direkt hinter dem Berggasthaus nach Heiligkreuz zurückführt. Schon fast am Ziel entdecke ich eine weitere Hübschigkeit. Der Märliweg Wurzilla liegt uns quasi zu Füssen. Echt liebevoll gemacht und alles in Holz. Drachenskulpturen, Waldsofas, eine riesengrosse Spinne, in deren Körper man wunderbar liegt und durch die Tannenwipfel den Himmel bestaunt. Ich nehm mir vor, mir nächstes Mal etwas mehr Zeit einzuplanen und hier zu verweilen. Das Schöne? Bei meiner Ankunft in Heiligkreuz war ich ziemlich zappelig und innerlich unruhig. Bei meiner Wegfahrt völlig im Reinen. Wie immer, wenn ich draussen bin. Und wie immer, wenn ich unterwegs bin, darf auch der Gaumen nicht zu kurz kommen.

Deshalb… ein Abstecher nach Trubschachen in die Kambly-Fabrik. Wie gut, dass ich mich bewegt hab heute. Man kann hier nicht nur grosse Säcke mit Guetzli und Salzgebäck kaufen. Es gibt auch alle Sorten zum Verkosten. Zum Glück zähl ich die Nascheinheiten irgendwann nicht mehr mit, sonst würd mich wohl mein schlechtes Gewissen plagen. Ganz im Kaufrausch und Zuckerschock gönnen wir uns gute dreieinhalb Kilo Leckereien aus dem Hause Kambly. Man muss ja schliesslich für künftige Bergerlebnisse gerüstet sein.

Mehr Infos:
First
Seelensteg
Märliweg Wurzilla
Kambly Shop

 

 

 

 

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>