Parkbank

„Sepia“. Immer wieder. Das Wort, die fünf Buchstaben. Sie geistern durch ihren Kopf, seit sie ihnen zum ersten Mal begegnet ist. Es war während der Arbeit. Wieder mal plagte eine kreative Leere ihren sonst so wachen Geist. Wie so oft scrollt sie sich dann durch die unsinnigsten Suchbegriffe. Studiert Anmeldeformulare, für Ausbildungen, die sie wohl nie machen wird. Und stolpert dann, meist am Schluss der Exkursion, noch in irgendwelche Textwerkstätten. So auch dieses Mal. Ein Schreibwettbewerb … Das wäre doch eigentlich zu bewerkstelligen. Denkt sie. Thema? Kein Thema. Ein Wort. „Sepia“. Wie zum Teufel kommt jemand auf die Idee dazu einen Schreibwettbewerb zu veranstalten. Müssen ganz findige und kreative Kerlchen gewesen sein.

In Gedanken versunken stolpert sie durch den Park. Es ist noch früh. Der Sonntag grad so am Erwachen. Continue reading

Engel und Hörner, die es in sich haben

Am 7. Tage sollst du Ruhen, so steht es geschrieben. Der Besuch im schönen Berner Oberland mit dem Aufstieg auf den Rosenlauistock bei den Engelhörnern übertrifft einen Ruhetag bei Weitem. Ein Genuss für Geist, Körper, Gemüt und Gaumen, bei dem der Alltag ganz schnell in Vergessenheit gerät. Continue reading

Ziege oder Zicke

Die graue Bergziege – ein sehr geländegängiges und genügsames Ding. Lange in Vergessenheit geraten. Im Tessin wieder entdeckt. Und dann von ProSpeciaRara im 2006 beim Bundesamt für Landwirtschaft gemeldet. Mit der Bitte, das Tier als Schweizer Rasse anzuerkennen. Die Bergziege ist also eine Spezies, der man(n) Sorge tragen sollte. Sie fühlt sich draussen am wohlsten. Sie braucht Freiraum, Weitlauf. Natur. Ein eigenständiges Kommen und Gehen ist für sie zwingend. Mode und Dinge wie «le dernier crie» gehen an ihrem gehörnten Kopf vorbei. Sie trägt das eine Kleid. In einem unauffälligen Grau. Mode hin oder her. Funktionalität ist wichtig. Genauso wenig trägt sie High Heels und hat keinen blassen Schimmer, was «Manolos» eigentlich sind. Ihre Hornfüsschen (Klauen) sind fürs Gelände am Besten geeignet. In der Farbe dezent gehalten. Der Schnitt ergonomisch aber nicht modisch. Auch hier nur auf Nutzen bedacht. Im Gegenzug dazu steht die Zicke. Meistens eben nicht im hügeligen Gelände anzutreffen. Und darum keinesfalls mit der Ziege zu verwechseln. Obwohl man(n) auch da hin und wieder die Unterschiede (eigentlich die offensichtlichen) verkennt.

Zicken leben meist in Gross-Städten , zwischen den Häusern in Seitengassen. Sie fühlen sich jedoch auch in kleineren Dörfern sehr wohl. Aber, es zieht sie vor allem in Umgebungen wie H&M, Zara und Mango. Zicken entwickeln sich aus Mädchen, oftmals aber auch aus Männern deren weibliche Züge offensichtlich sind. Eine Zicke hat es in der heutigen Zeit so richtig schwer. Um dem angesagten XXS oder Size Zero Look zu entsprechen verzichtet sie weitgehend auf Nahrungsaufnahme. Zigis und Redbull. Kaffee und viel, viel Wasser. Ihr Lebenselixier. Trotz dieses in Bezug auf Nahrung sehr spartanisch geführten Lebens, ist die Zicke nicht vom Aussterben bedroht. Denn, ihre fruchtbare Zeit verteilt sich auf 12 Monate im Jahr. Und dafür ist der Rest der Welt (inklusive ich, denn sonst hätte ich jetzt nichts mehr zu lästern) unendlich dankbar. Was mich immer wieder fasziniert ist die unglaubliche Intelligenz, mit der diese Wesen durchs Leben wandeln. Jeder Fingernagel einer Zicke braucht einen Termin um sich am Kopf zu kratzen. Womit wir schon beim nächsten Thema angelangt sind. Der Kopf ist noch als solcher zu erkennen. Das Gesicht hingegen wird unter einer dicken Schicht Make-Up versteckt … Schweine wälzen sich im Schlamm und fühlen sich wohl dabei. Zicken zelebrieren dieses Ritual mit Schwämmchen und Pinselchen. Ich für mich bin mehr Ziege als Zicke. Aber, ein bisschen Zicke schadet keiner Frau. Meine Meinung …